Klangbeispiele: Bogner Harlow, Wessex und Burnley

Reinhold Bogner

Reinhold Bogners neueste Effektpedalserie ist in Zusammenarbeit mit dem Grand Old Man der Studioelektronik, Rupert Neve, entstanden.

Rupert Neve

Bogner Harlow – inside

Das Besondere an den drei neuen Bodentretern bilden Neves speziell entwickelte Ausgangstrafos, ein Feature, welches man sonst eher mit Röhrenamps in Verbindung bringt.

Bogner-pedals teaser – w lights

Zur Zeit umfasst die Bogner/Neve-Serie drei Pedale:

• Bogner Harlow – ein Boosterpedal mit eingebautem Bloom-Kompressor

• Bogner Wessex – eine Overdrive-Zerre

• Bogner Burnley – ein Distortion-Pedal

Saitenwechsel: Westerngitarre

String change steel string – start

Das ist unsere Ausgangssituation:

Zusätzlich zu einem frischen Satz Saiten, braucht man einen Saitenschneider (eine Beißzange) und ein Stimmgerät. Eine Saitenkurbel vereinfacht und beschleunigt den Saitenwechsel.

Wenn man möchte, kann man vor dem Saitenwechsel mit einem kleinen Stahllineal die Saitenhöhe am 12. Bund messen (Oberkante Bundstäbchen zu Unterkante tiefe E-Saite). Anhand der Saitenhöhe kann man leicht einschätzen, ob sich nach dem Saitenwechsel etwas am Setup der Gitarre geändert hat. Man kann auch die Halskrümmung messen, in dem man einen Kapodaster am ersten Bund befestigt, mit einer Hand die tiefe E-Saite am 14. Bund niederdrückt, und mit der anderen Hand am siebten Bund mit dem Lineal den Abstand zwischen Bundstäbchen und Saite misst. Für unsere Zwecke reicht aber das einfache Messen der Saitenhöhe vollkommen aus.

Am wenigsten Arbeit macht man sich, wenn man bei Saitenwechsel darauf achtet, dass der neue Saitensatz die gleiche Stärke wie der alte hat.

String change steel string – loosening string

Ich finde es am Einfachsten immer alle Saiten auf einmal zu entfernen.

Manchmal liest man Behauptungen, dass es Westerngitarren irgendwie beschädigen könnte, wenn man alle Saiten gleichzeitig abnimmt. Ich glaube nicht an so etwas; seit dem ich 1977 mit dem Gitarrespielen angefangen habe, habe ich meine Saiten immer so gewechselt, und nie irgendwelche Probleme deswegen gehabt. Sogar Martin Guitars nehmen in ihrem eigenen Video alle Saiten auf einmal ab – und die müssten es ja schließlich wissen!

String change steel string – cutting old string

Wenn alle Saiten komplett gelockert sind, schneide ich sie einfach in der Mitte durch.

Das muss man nicht tun, aber ich finde, es ist einfacher mit kurzen Drähten zu hantieren, als mit der kompletten Saite.

String change steel string – winder pin puller

Die meisten Westerngitarren haben Stege, bei denen die Saiten mit speziellen Stiften, den sogenannten Bridge Pins, befestigt werden. Bridge Pins sind heutzutage meistens aus Plastik, können aber auch aus Knochen, Holz oder Messing gefertigt sein.

Bei Saitenkurbeln findet sich meist eine Aussparung, die zum Heben der Bridge Pins gedacht ist. Meiner Erfahrung nach sind die Pins aber beinahe immer so fest von den Ball-Ends (den Ringen am Ende der Saite) eingeklemmt, dass man nicht direkt mit der Kurbel hebeln gehen sollte, um Schäden zu vermeiden.

String change steel string – push end in

Oft bekommt man die Bridge Pins sogar per Hand entfernt:

Als Erstes drückt man die Saite ca. einen Zentimeter in den Korpus hinein, um das Ball-End „auszurasten“.

String change steel string – pull pin out 1

Normalerweise kann man danach ohne Mühe den Befestigungsstift aus der Brücke ziehen.

String change steel string – pull pin out 2

Falls ein Pin wirklich klemmen sollte, würde ich empfehlen, die Brückenoberfläche und den Stift mit einem Stück Küchenrolle (oder dünnem Stoff) vor Beschädigungen zu schützen.

tak-n20-bridge

Es gibt auch Westerngitarren, welche einen Steg ohne Pins haben, z. B. eine Menge Ovations und einige Takamine-Modelle. Bei solchen Stegen werden die Saiten einfach von hinten durch den Steg gezogen.

String change steel string – take string off machine head

Am anderen Ende öffnet man einfach die Windungen um den Stimmwirbel, und zieht die Saite dann heraus.

Fall das Griffbrett und/oder die Brücke trocken wirken, ist jetzt der beste Zeitpunkt, sie mit einem speziellen Griffbrett-Öl zu pflegen.

String change steel string – put pin in

Die frische Saite wird zuerst in der Brücke verankert, in dem man das Ball-End in das richtige Loch steckt, und dann den Bridge Pin hinterher schiebt.

String change steel string – pull on string

Wenn man dann ein bisschen an der Saite zieht, während man mit der anderen Hand den Befestigungsstift am Platz hält, rutscht das Ball-End hoch und klemmt den Pin fest.

String change steel string – stringing 1

Als Nächstes fädelt man die Saite von der Mitte her durch die Stimmmechanik…

String change steel string – stringing 2

…wickelt das freie Ende um den Pfosten, und unter der Saite durch…

String change steel string – stringing 3

…und klemmt es mit der Saite ein.

String change steel string – stringing 4

Beim Aufwickeln auf den Wirbel sollte die Saite so heruntergedrückt werden, dass die Saite sauber von oben nach unten auf den Pfosten aufgefädelt wird.

String change steel string – keep pin in place

Sobald etwas Spannung in die Saite kommt, lohnt es sich den Bridge Pin mit dem Finger zu sichern, damit er nicht doch beim Stimmen heraus springt.

String change steel string – cut off end

Ich würde empfehlen das freie Saitenende abzuzwacken, sobald die Saite ungefähr gestimmt ist. Ich biege den übrig gebliebenen Stummel dann etwas in Richtung Kopfplatte. Aber Vorsicht – eine abgeschnittene Saite ist sehr scharf!

Ich ziehe neue Saiten immer in Paaren auf: Erst die beiden E-Saiten, dann das Paar A und h, und als letztes die D- und g-Saite.

String change steel string – strings on machine heads

Wenn alle Saiten aufgezogen sind, sollte das Resultat ungefähr so aussehen.

String change steel string – pin height

Die Bridge Pins sollen alle gleich hoch aus der Brücke herausragen.

String change steel string – string stretching

Frische Stahlsaiten sollten nach dem Aufziehen ein paar Mal gedehnt werden, damit sie ihre Stimmung gleich von Anfang an gut halten. Das funktioniert so: Erst die Gitarre stimmen. Danach wird jede Saite ein Stück vom Griffbrett weg gezogen (die linke Hand sichert die Saite gleichzeitig am ersten oder zweiten Bund), und die Stimmung erneut überprüft. Nach vier bis fünf Durchgängen sollten sich die Saiten dann nicht mehr nennenswert verstimmen, und die Gitarre ist einsatzbereit.

****

Falls man vor dem Saitenwechsel die Saitenlage gemessen hat, kann man den Wert mit der Saitenhöhe nach dem Wechsel vergleichen.

Falls die Saitenhöhe deutlich größer ist, als vor dem Wechsel, ist der neue Saitensatz mit hoher Wahrscheinlichkeit doch dicker als der alte gewesen. In diesem Fall sollte man den Halsstab (mit dem passenden Werkzeug) um eine Vierteldrehung (max. eine halbe Drehung) fester ziehen.

Falls die Saitenlage deutlich niedriger ist, als vor dem Wechsel, ist der neue Saitensatz mit hoher Wahrscheinlichkeit doch dünner als der alte gewesen. In diesem Fall sollte man den Halsstab (mit dem passenden Werkzeug) um eine Vierteldrehung (max. eine halbe Drehung) lockern.

Der Halsstab ist grundsätzlich nur zur Einstellung der Halskrümmung (engl. Relief) gedacht. Auch obwohl die Halskrümmung einen direkten Einfluss auf die Saitenlage hat, sollte man den Halsstab nicht primär zur Einstellung der Saitenhöhe benutzen. Die Saitenlage wird bei einer Westerngitarre vom Gitarrenbauer justiert, in dem die Höhe der Stegeinlage verändert wird (z. B. durch Abschleifen oder Austausch).

Testbericht: J. Leachim Jazzcaster

JLeachim 2

J Leachim Jazzcaster – beauty shot – black

Die Gitarrenmarke J. Leachim Guitars ist so etwas, wie Finnlands Antwort auf Nash Guitars aus den USA. Genau wie Nash, baut man bei J. Leachim die Gitarren nicht „aus dem rohen Holz“, sondern benutzt qualitativ hochwertige, unlackierte Bodies und Hälse von Drittanbietern. J. Leachims Stärke liegt in ungewöhnlichen Kombinationen von Features, sowie besonders auf den Gebieten Lackierung und künstliche Alterung (dem sogenannten Relicing).

DerGitarrenblog.com hat jetzt von J. Leachims Chef, Jan Merivirta, ein Exemplar der neuen Jazzcaster zum Test bekommen. Dies ist das erste reguläre Modell der Firma, welches serienmäßig mit einem unzerkratzten NOS-Finish hergestellt wird.

****

J Leachim Jazzcaster – full front – final med

Die J. Leachim Guitars Jazzcaster (Preis ab ca. 1.300 €; Koffer inkl.) ist ein anregender Mix aus verschiedenen Gitarrenklassikern:

Der Telecaster-artige Hals der Jazzcaster kommt aus dem Sortiment der Firma Northwest Guitars. Der Ahornhals hat einen modernen Griffbrettradius von 9,5 Zoll und Jumbobünde.

Der extrem leichte Eschekorpus kommt aus dem Hause Guitarbuild. Bei J. Leachim hat man die notwendigen Fräsarbeiten für die FilterTron-Kopien sauber ausgeführt.

J Leachim Jazzcaster – neck joint

Bei J. Leachim Guitars weiß man offensichtlich mit Nitrolack richtig umzugehen:

Das glänzende Finish vom Korpus ist hauchdünn, und der Surf Green-Farbton eine wahre Augenweide. Die Halsrückseite ist auf moderne Art mit einer dünnen Schicht Mattlack überzogen worden.

J Leachim Jazzcaster – headstock

Die Bundierung ist erste Sahne. Auf dem Palisandergriffbret befinden sich 21 Jumbobünde.

Für den Sattel hat man bei der Jazzcaster echten Rinderknochn verwendet. Einige Gitarristen werden vielleicht die etwas kantigen Seiten des Sattels bemängeln, aber mich stören sie nicht. Im Endeffekt geht es hier nur um Kosmetik…

J Leachim Jazzcaster – tuners

Die Kluson-Kopien auf dieser J. Leachim sind nur ganz leicht künstlich „gealtert“ (also nicht hochglänzend).

J Leachim Jazzcaster – bridge

Sowohl das Vibrato, als auch die Brücke der Jazzcaster, kommen von WD Music:

Das Vibrato ist eine moderne Version des Fender Jazzmaster/Jaguar-Vibratos, bei der auf den originalen Sperrmechanismus verzichtet worden ist. Die gilt vielen Gitarristen nicht als Manko, denn der Sperrmechanismus der Originals hat eine Tendenz hörbar mit zu vibrieren, und ist auch schwer korrekt einzustellen.

Auch die originale Brücke der Jazzmaster und der Jaguar treibt viele Gitarristen an den Rand der Verzweiflung. Bei dem Brückendesign hat jeder Brückenreiter zwei winzige Madenschrauben zur individuellen Einstellung der Saitenhöhe. Mit den fetten, geschliffenen (013er) Saiten aus den späten Fünfzigern war das kein Problem, aber bei modernen 010er und 009er Sätzen lockern sich die Höhenverstellschrauben oft von selbst. Die Folge: Die Saitenlage ist im A*sch und die Saitenreiter fangen an laut zu rasseln – nicht gut!

Dies ist der Grund, warum viele Custom-Schmieden – wie z. B. J. Leachim – das Jazzmaster-Vibrato mit einer Fender Mustang-Brücke kombinieren. Die Mustang-Brücke ist ähnlich aufgebaut, hat aber eine feste Staffelung der Saitenhöhe (folgt der Griffbrettkrümmung) mit massiven, unterschiedlich dicken Brückenreitern. Hier kann sich also nichts lösen, und folglich kann auch nichts klappern und scheppern.

J Leachim Jazzcaster – pickups

Gretsch Filtertron-Tonabnehmer (und Kopien) sind momentan wieder voll im Trend.

Die J. Leachim Jazzcaster ist mit zwei TV Jones-Tonabnehmern ausgerüstet – in der Halsposition findet sich ein vintage-artiger TV Classic, während der PowerTron beim Steg schon deutlich mehr Gas geben kann.

J Leachim Jazzcaster – controls

Der Kunde, der diese Jazzcaster bestellt hat, wollte eine umgekehrt funktionierende Tonblende haben. Beim „Aufdrehen“ wird der Klang höhenärmer.

J. Leachim Guitars schwören bei allen ihren Gitarren auf Stereobuchsen, weil diese den Klinkenstecker fester „im Griff“ haben, und weil man die zweite Feder zur doppelten Sicherung des Erdungskontakts benutzen kann.

****

J Leachim Jazzcaster – body beauty 2

Ich finde die Kombination aus Fender-Features und Gretsch-Sound, die die J. Leachim Jazzcaster einem bietet, wirklich äußerst gelungen. Dank dem butterweichen Vibratosystem kommt die JLG Jazzcaster dabei deutlich offener rüber, als es z. B. die meisten Cabronita Teles tun.

Die Jazzcaster spielt sich wirklich klasse, solange man mit den Kompromissen, die einem das Jazzmaster/Jaguar-Vibrato diktiert, leben kann.

Wenn man einen modernen, weichen Saitensatz benutzt, kann es schon mal vorkommen, dass einem bei kräftigem Saitenziehen die hohe e-Saite aus der Rille springt. Das ist weniger ein echter Fehler, als vielmehr eine historisch bedingte „Eigenschaft“ dieses Vibratotyps, bei dem der Winkel der Saiten über dem Steg (und somit der Saitendruck) recht flach ausfällt. Mit den dicken, geschliffenen Saiten, die man in den Fünfzigern benutzt hat, war der geringe Saitendruck auf der Brücke kein Problem. Wenn man aber mit einem 010er Satz fette Bluesbendings spielen will, sollte man sich schon eine spezielle Zusatzrolle gönnen – das schont die Nerven!

Meine einzige Kritik an der Testgitarre ist, dass die Tonblende hier eher nach dem Hauruck-Verfahren funktioniert. Erst passiert ganz lange nichts, dann ist – plötzlich – der Klangregler ganz zu.

Die Jazzcaster hat einen sehr schönen akustischen Klang mit einem glockigen Attack, sowie einem offenen, aber zugleich strammen, Ton.

Die FilterTron-artigen Tonabnehmer von TV Jones genießen nicht umsonst einen guten Ruf – auch hier machen sie eine tolle Figur. Der Klang hat einen drahtigen Twäng, ohne das die TV Jones-Tonabnehmer je schrill oder kratzig daherkämen. Der Zusatzbonus: Im Gegensatz zu originalen Fender Jazzmaster-Pickups, die mit Gibsons P-90-Einspulern verwandt sind, sind die TV Jones-Tonabnehmer brummfreie Humbucker.

Dieser Clip führt die klaren Cleansounds der J. Leachim Jazzcaster vor (wir beginnen mit dem Hals-TA):

Im Zerrkanal wartet die Jazzcaster mit rotzig-frechen, kompakten und aggressiven Sounds auf, die wie die Faust aufs Auge passen, wenn man auf klassische Rock-Zerrsounds aus den 1970ern steht. Nicht umsonst schwör(t)en Legenden, wie Pete Townshend von den Who (der Gretsch-Gitarren gerne im Studio eingesetzt hat) und Malcom Young (ex-AC/DC) auf den raubeinigen Sound von FilterTrons:

Hier noch die Audiospur des YouTube-Videos – „Seabird Flavour (Homage to Peter Green)“:

Hier hört man drei Rhythmusgitarren – linker Kanal (Hals-TA), Stereomitte (Hals-TA), und rechter Kanal (beide TA) – sowie den Leadpart, bei dem beide Tonabnehmer (und der Wimmerhaken) zum Einsatz kommen.

J Leachim Jazzcaster – body beauty

****

J Leachim Jazzcaster – beauty shot 2

Ich finde die J. Leachim Jazzcaster wirklich toll; sie sieht gut aus, ist qualitativ hochwertig, spielt sich sehr angenehm, und klingt – trotz der starken Fender-Anleihen – doch wie sie selbst. Die Jazzcaster ist, obwohl der Name darauf hindeutet, nicht nur etwas für Jazzer oder Country-Gitarristen, rocken tut sie auch!

Auf jeden Fall sollte man diesen finnischen Hersteller im Auge behalten, wenn man auf coole Gitarren abfährt!

****

J. Leachim Guitars Jazzcaster

Preise ab 1.300 € (mit Koffer)

Kontakt: J. Leachim Music

****

Plus:

+ Verarbeitung

+ Finish

+ Bespielbarkeit

+ butterweiches Vibrato

+ Sound

Minus:

– geringer Saitendruck auf der Brücke (siehe Testbericht)

kurzer Regelweg des Klang-Potis

Videoclip: Music Man John Petrucci Majesty

Die Music Man Majesty ist eine E-Gitarre mit durchgehendem Hals und Aktivelektronik. Die Majesty hat Klemmmechaniken von Schaller und ein schwebendes Vibrato von Music Man mit eingebauten Piezoelementen. Die magnetischen Tonabnehmer sind DiMarzio Illuminators. Die aktive Elektronik bietet einen integrierten Signalbooster für die magnetischen Tonabnehmer (Schalter im Lautstärkepoti), Coil-Tap (Schalter im Klangpoti), und die Möglichkeit die Ausgangsbuchse auch in „stereo“ zu betreiben (Schalter im Piezopoti), und so das Piezosignal und das magnetische Signal zu zwei verschiedenen Verstärkern zu leiten.

Music Man Majesty – beauty shot 2

Testbericht: Squier Vintage Modified Cabronita Telecaster

Squier Cabronita Telecaster – beauty shot 2

Als der Fender Custom Shop im Jahr 2009 sein Modell „La Cabronita Especial“ vorstellte, hätte wohl niemand gedacht, dass diese interessante Mischung aus Fender und Gretsch so ein Riesenhit werden würde.

Der Erfolg der Cabronita Tele führte dazu, dass im Laufe der Jahre auch günstigere Versionen des Modells herausgekommen sind – erst in diversen Fender-Versionen, und nun auch als sehr günstige Squier Cabronita. Momentan gibt es sogar zwei Squier-Versionen – eine mit einem Bigsby-Vibrato, und eine Hardtail-Version.

****

Squier Cabronita Telecaster – full front

Die Squier Vintage Modified Cabronita Telecaster (Straßenpreis ungefähr 300 €) ist eine aufgemotzte Telecaster.

Squier Cabronita Telecaster – back beauty

Der Korpus der Squier Cabronita wird aus einem (aus mehreren Teilen zusammen gesetzten) Lindenbrett ausgesägt, während der einteilige Hals aus Ahorn gefertigt wird.

Squier Cabronita Telecaster – headstock

In traditioneller Fender-Manier gibt es hier kein aufgeleimtes Griffbrett, sondern die 22 Medium-Jumbo-Bünde dieser Gitarre werden direkt in die gewölbte Front des Ahornhalses installiert.

Ein willkommenes Eingeständnis an die Jetztzeit bildet der komfortable Halsstab-Zugang von der Wirbelplatte her.

Squier Cabronita Telecaster – tuners

Die Squier trägt als Stimmmechaniken einen Satz richtig ordentlicher Kluson-Kopien.

Squier Cabronita Telecaster – bridge

Anstatt der üblichen Telecaster-Blechwanne, hat die Cabronita Tele eine sogenannte Hardtail-Brücke, so wie man sie auch auf Stratocasters ohne Wimmerhaken finden kann.

Die generelle Verarbeitungsqualität ist bei dieser Squier wirklich richtig ordentlich, auch wenn man bei ein-zwei kosmetischen Details schon das kleine Preisschild bemerkt. So ist zum Beispiel die Grundplatte der Brücke auf unserem Testinstrument ganz leicht schräg im Verhältnis zum Brückentonabnehmer angebaut.

Squier Cabronita Telecaster – pickups

Den Kern des Cabronita-Konzepts bilden die Gretsch Filtertron-artigen Tonabnehmer dieser Fender/Squier-Gitarre. Squier stellen ihre eigene Version dieses Pickup-Klassikers unter dem Namen Fideli’Tron her.

Squier Cabronita Telecaster – controls

Wie es sich für eine richtige Hot-Rod-Gitarre gehört, hat die Squier Cabronita Tele nur einen Master-Volumenregler, sowie einen Dreiweg-Kippschalter.

Squier Cabronita Telecaster – control + switch

Bei diesem niedrigen Preis kann man nicht allen Ernstes Custom-Shop-Qualität erwarten:

Der Lautstärke-Poti läuft schön sahnig und problemfrei, aber der billige Kippschalter verhält sich etwas temperamentvoll. In der Mittelposition knackst es im Sound manchmal, und ab und zu fällt das Signal auch mal ganz aus. Es kann schon sein, dass dies ein individueller Ausrutscher der Testgitarre ist, aber persönlich würde ich den Schalter gegen ein besseres Modell austauschen.

****

Squier Cabronita Telecaster – body beauty

Squiers Vintage Modified Cabronita Telecaster bietet einem eine ganze Menge Gitarrenspaß für wenig Geld!

Im Preissegment unter 500 € sparen die Hersteller generell an der Arbeitszeit, die zur Herstellung der Gitarre benötigt wird. Meistens fallen diese Sparmaßnahmen am meisten beim Setup auf. Direkt aus der Transportbox gezogen, leiden diese günstigen Gitarren oft unter Sattelkerben, die nicht tief genug sind, und/oder schlecht eingestellter Saitenhöhe und Intonation (Oktavreinheit). Es hängt also vom jeweiligen Importeur oder Musikhändler ab, mit welchem Setup die Gitarren verkauft werden. Das ist für mich der Hauptgrund, weshalb ich empfehle, günstige Gitarren (unter 500 €) möglichst immer bei einem richtigen Instrumentenladen zu kaufen, und nicht einfach über’s Internet zu bestellen. Die meisten Musikalienhändler stellen nämlich alle Instrumente vor dem Verkauf vernünftig ein.

Unser Testinstrument wurde uns dankenswerterweise von DLX Music Helsinki zur Verfügung gestellt – also einem sachverständigen, ordentlichen Musikgeschäft. Die getestete Squier Cabronita ist eine leichte Gitarre, die einen schön komfortablen Hals mit C-Profil hat. Dank der modernen (lies: etwas fetteren) Bünde und des zeitgemäßen (lies: flacheren) Griffbrettradius ist der Hals toll bespielbar, und das Saitenziehen auch mit einem Zehner-Saitensatz einfach.

Unverstärkt klingt die Cabronita eher nach Hardtail-Strat, als nach klassischer Tele, was an der anderen Brücke des neuen Modells liegt. Man bekommt hier den typischen Fender-Klick und den frischen Sound, aber deutlich weniger vom nasalen Twäng einer typischen Telecaster.

Im Allgemeinen fallen Filtertron-Tonabnehmer klanglich zwischen typische Einspuler und Humbucker. Filtertrons sind zwar echte Zweispuler (brummen also nicht), klingen aber – bauartbedingt – wesentlich frischer und offener, als man es von einem typischen Humbucker erwarten würde. Von Filtertrons ist in der Regel ein perlig-knackiger Attack und kraftvolles, klares Sustain zu erwarten.

Squiers eigene Fideli’Tron-Tonabnehmer klingen richtig gut, so dass man kaum glauben möchte, dass es sich hier um so kostengünstige Pickups handelt. Über einen cleanen Verstärker gespielt, bekommst du ein knackiges Attack und klar differenzierte Saiten, auch im Akkordspiel (der Clip fängt mit dem Hals-TA an):

Verzerrt geben sich die Squier Fideli’Trons ordentlich rotzig und klasse ungehobelt:

Zum Abschluss noch die Tonspur vom Youtube-Video:

Squier Cabronita Telecaster – body beauty 2

****

Squier Cabronita Telecaster – beauty shot

Ich finde es toll, wie die Squier Cabronita Telecaster es schafft, die Essenz des Cabronita-Konzepts auf den Punkt zu bringen, und zu so einem günstigen Preis anzubieten! Die Gitarre (speziell der Hals) spielt sich richtig toll, die Bundierung ist wirklich gut, und der Sound authentisch. Die Squier bietet einem tatsächlich das echte „Tele-Bastard-Erlebnis“, ohne Abstriche. Es fällt richtig schwer, diese Gitarre wieder aus der Hand zu legen.

****

Squier Vintage Modified Cabronita Telecaster

Straßenpreis ungefähr 300 €

Hersteller-Info: Fender

Ein großes Dankeschön an DLX Music Helsinki für das Ausleihen der Testgitarre!

****

Plus:

+ viel Gitarre für’s Geld

+ Bundierung

+ Bespielbarkeit

+ Sound

Minus:

– Brücke leicht schräg angebaut

– Qualität des Dreiweg-Schalters

Videoclip: J. Leachim Jazzcaster

Kontakt: J. Leachim Music

J. Leachim ist eine finnische Gitarrenmarke, die auf Fender-inspirierte Gitarren und Bässe, häufig mit Relic-Finishes, spezialisiert ist.

Die J. Leachim Jazzcaster ist eine interessante Mischung aus verschiedenen Designelementen:
Das Modell hat einen Eschekorpus im Jazzmaster-Look, einen modernen Telecaster-Hals, und ist mit zwei Filtertron-Humbuckern der Firma TV Jones bestückt (Hals: TV Classic; Brücke: PowerTron).

Videoclip: ESP USA Eclipse

Die ESP USA Eclipse wird (in sehr kleiner Stückzahl) in Handarbeit im kalifornischen ESP Custom Shop hergestellt.

Der Mahagonihals ist halb durchgehend [!] und hat ein eingefasstes Ebenholzgriffbrett. Der Mahagonikorpus trägt eine gewölbte Ahorndecke. Die ESP USA Eclipse ist mit zwei Seymour Duncan Alnico II Pro -Humbuckern bestückt, die man mithilfe des Push-Pull-Schalters im Tone-Poti auch splitten kann.

Videoclip: Jericho Guitars Fusion

Die Jericho Fusion ist eine Baritongitarre mit einer Mensur von 27 Zoll (68,6 cm).

Jericho Guitars ist eine texanische Firma, die ihre Modelle in Zusammenarbeit mit einer südkoreanischen Gitarrenschmiede herstellt. Jericho beziehen ihr Holz von einem Zulieferer aus British Columbia (Kanada). Das Tonholz wird dann nach Südkorea verschifft, wo die ganzen Holzarbeiten ausgeführt werden. Danach kommen die halbfertigen Gitarren nach Texas, und werden bei Jericho Guitars fertiggestellt.

Jericho Fusion – beauty shot – NEW

Videoclip: Hotone Audio Skyline Mini-Effektpedale

****

• Hotone Choir – Chorus
• Hotone Eko – Delay
• Hotone Trem – Tremolo
• Hotone Blues – Overdrive
• Hotone Octa – Octaver
• Hotone Grass – Overdrive
• Verstärker: Blackstar HT-1R Combo
• Gitarre: Gibson Melody Maker SG

Videoclip: Yamaha CG142C und NTX900FM

****

Song: „Go Insane“ (Lindsey Buckingham)

Yamaha CG142C — Rhythmusgitarre
Yamaha NTX900FM — Flageoletts, zusätzliche Licks, Sologitarre (plus Octaver-Effekt)