Videoclip: ESP USA Eclipse

Die ESP USA Eclipse wird (in sehr kleiner Stückzahl) in Handarbeit im kalifornischen ESP Custom Shop hergestellt.

Der Mahagonihals ist halb durchgehend [!] und hat ein eingefasstes Ebenholzgriffbrett. Der Mahagonikorpus trägt eine gewölbte Ahorndecke. Die ESP USA Eclipse ist mit zwei Seymour Duncan Alnico II Pro -Humbuckern bestückt, die man mithilfe des Push-Pull-Schalters im Tone-Poti auch splitten kann.

Videoclip: Jericho Guitars Fusion

Die Jericho Fusion ist eine Baritongitarre mit einer Mensur von 27 Zoll (68,6 cm).

Jericho Guitars ist eine texanische Firma, die ihre Modelle in Zusammenarbeit mit einer südkoreanischen Gitarrenschmiede herstellt. Jericho beziehen ihr Holz von einem Zulieferer aus British Columbia (Kanada). Das Tonholz wird dann nach Südkorea verschifft, wo die ganzen Holzarbeiten ausgeführt werden. Danach kommen die halbfertigen Gitarren nach Texas, und werden bei Jericho Guitars fertiggestellt.

Jericho Fusion – beauty shot – NEW

Videoclip: Hotone Audio Skyline Mini-Effektpedale

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• Hotone Choir – Chorus
• Hotone Eko – Delay
• Hotone Trem – Tremolo
• Hotone Blues – Overdrive
• Hotone Octa – Octaver
• Hotone Grass – Overdrive
• Verstärker: Blackstar HT-1R Combo
• Gitarre: Gibson Melody Maker SG

Videoclip: Yamaha CG142C und NTX900FM

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Song: „Go Insane“ (Lindsey Buckingham)

Yamaha CG142C — Rhythmusgitarre
Yamaha NTX900FM — Flageoletts, zusätzliche Licks, Sologitarre (plus Octaver-Effekt)

Videoclip: Seymour Duncan SA-1 Acoustic Tube

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Seymour Duncan SA-1

• magnetischer Tonabnehmer für Westerngitarren

• einfacher Einbau in Schalloch

• eingebauter Lautstärkeregler

• kurzes Kabel mit Ausgangsbuchse zum Einhängen am Gurtpin

• Klangbeispiel mit einer Tanglewood TW28-CSN aufgenommen

NAMM 2015 – Eric Johnsons Sound als Roland-Modul

blues_cube_family_gal

Unglaublich, aber wahr:

Eric Johnsons sagenhafter Sound ist jetzt als einfaches Steckmodul für Rolands Blues Cube -Combos zu haben.

Die sogenannte EJ Tone Capsule wird – ähnlich einer Verstärkerröhre – einfach hinten in den Verstärker eingesteckt. Fertig ist die Bluesmaschine nach Eric Johnsons Geschmack.

EJ Tone Capsule

Testbericht – Marshall DSL5C

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Marshall DSL5C – close-up 1

Marshalls DSL5C-Combo ist das jüngste und kleinste Mitglied der DSL-Serie.

Die Ursprünge der DSL-Serie reichen bis ins Jahr 1997 zurück, als Marshall ihr (inzwischen legendäres) JCM2000 Dual Super Lead Topteil vorstellten. Der JCM2000 war der erste Marshall-Verstärker, der sowohl einen klassischen Plexi-Kanal, als auch einen modernen Ultra Gain -Kanal, in einem Paket anbot.

Die ursprüngliche DSL-Serie war bis 2007 in Produktion, und wurde danach von der JVM-Modellreihe abgelöst. Die neue, überarbeitete DSL-Serie bietet jetzt einen günstigen Einstieg in Vollröhrenamps, denn sie wird in Marshalls eigener Fabrik in Vietnam hergestellt.

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Marshall DSL5C – full front

Wie aus dem Namen unschwer ersichtlich ist, handelt es sich beim Marshall DSL5C (Preis in Finnland ca. 500 €) um einen zweikanaligen Comboverstärker mit fünf Watt Ausgangsleistung.

Was das Aussehen und die Verarbeitung angeht, handelt es sich bei diesem Kleinen tatsächlich um einen vollblütigen Marshall. Die Qualitätskontrolle in der vietnamesischen Fabrik muss genauso stringent sein, wie im britischen Haupthaus. Der DSL5C sieht klasse aus, und er wirkt sehr robust und vertrauenserweckend.

Marshall DSL5C – full back

Der DSL5C hat ein offenes Lautsprechergehäuse. Die obere Öffnung in der Rückwand ist mit einem Metallgitter abgesichert, damit man nicht versehentlich in die heißen Röhren greifen kann.

Marshall DSL5C – valves

Dieser kleine Marshall ist in der Vorstufe mit drei Röhren bestückt (ECC83/12AX7), während die Endstufe mit einer einzigen Röhre auskommt (ECC99/12BH7).

Marshall DSL5C – Celestion Ten 30

Der Lautsprecher des DSL5C-Combos ist ein Celestion Ten 30 mit zehn Zoll Durchmesser. Wir können uns also auf fette, warme Bässe und den legendären Celestion-Crunch mit gutem Biss gefasst machen.

Marshall DSL5C – angle 1

Dieser kompakte Combo wiegt nur knappe fünf Kilo – er lässt sich also leicht mit dem mit Gummi bezogenen Griff transportieren.

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Marshall DSL5C – front panel

Der Marshall DSL5C ist ein Vollröhrenteil mit zwei Kanälen:

Kanal 1 – genannt Classic Gain – ist im Sound und Gainverhalten dem legendären Marshall 1959 -Topteil nachempfunden. Der Classic-Kanal fängt mit frischen, perlenden Cleansounds an, und hört bei den klassischen Zerrsounds der Siebziger auf. Aber Vorsicht: Dieser Kanal hat keinen Mastervolumen-Regler, weshalb das Zerrsounds nur bei (relativ) hohen Lautstärken möglich sind – außer man bedient sich des Power Mode -Schalters (s. weiter unten im Text).

Der zweite Kanal – Ultra Gain – liefert einem das volle, moderne High Gain -Zerrbrett mit saftiger Kompression.

Beide Kanäle teilen sich den 3-Band EQ des Combos, was natürlich bedeutet, dass man einen leichte Kompromisse bei der Klangreglung eingehen muss. Glücklicherweise ist das Voicing der zwei Kanäle beim Marshall DSL5C schon so ausgerichtet, dass der gemeinsame EQ kein wirkliches Problem darstellt.

Wenn man den Tone Shift -Knopf hereindrückt, bekommt man einen in den Mitten ausgedünnten, etwas aggressiveren Sound, der ideal für zeitgemäße Metal-Stile ist. Der Deep-Knopf wiederum gibt dem Klangbild mehr Bässe, also einen fetteren Ton.

Marshall DSL5C – back panel

Auf der Rückseite des Combos befindet sich der Anschluss für den mitgelieferten Kanalschalter (s. unten), sowie die Effektschleife des DSL5Cs.

Ein klasse Bonus dieses kleinen Marshalls ist der eingebaute Direktausgang (mit Lautsprechersimulation), dessen genaue Funktion von der Stellung des Power Mode -Schalters abhängt:

Im Full Power -Modus liegt am Direktausgang ein Line-Pegel-Signal an, welches man direkt an ein Mischpult (oder anderes Recording-Equipment) anschließen kann. Bei Full Power bleibt der eigene Lautsprecher des Combos angeschaltet, auch wenn man einen Stecker in den Direktausgang gesteckt hat. Im Low Power -Modus (die Bedienungsanleitung spricht von einem halben, die Webseite von einem Watt Leistung) fällt der Pegel auf ein für Kopfhörer passendes Level. Wenn man Kopfhörer an den Combo anschließt, wird der Lautsprecher automatisch abgestellt. Der Aux-Eingang funktioniert nur bei Low Power, und sein Eingangssignal wird dem Kopfhörersignal zugefüttert.

Marshall footswitch

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Marshall DSL5C – close-up 2

Meiner Meinung nach ist der Marshall DSL5C ein fantastischer kleiner Rock- und Metal-Combo, der sowohl im Wohnzimmer, als auch im Studio, bei kleineren Proben, und als Backstage-Amp zum Aufwärmen eine sehr gute Figur macht.

Mein einziger, kleiner Kritikpunkt betrifft den Direktausgang des Testgeräts, welcher schon etwas stärker rauschte, als ich das von anderen, ähnlichen Verstärkern her gewöhnt bin. Glücklicherweise ließ sich das Rauschen zum allergrößten Teil bei der Aufnahme mit dem EQ des Sequencers weg regeln. Es ist auch möglich, dass der Direktausgang des Testgeräts vielleicht eine kleine Macke hatte.

Die beiden Kanäle des DSL5Cs bieten einem ein breites Spektrum an tollen Rock-, Metal- und Thrash-Sounds. Dabei hat der Power-Modus einen direkten Einfluss auf den Sound und vor allem die Gainstruktur der Klänge. Der Low Power -Modus senkt nämlich nicht nur den Lautstärkepegel, sondern lässt das Gitarrensignal auch viel früher komprimieren. Dies bedeutet, dass man mit dem Power Mode -Schalter zwischen sehr tighten (Full Power) und eher schmatzend-saftigen Sounds (Low Power) wählen kann.

Alle folgenden Klangbeispiele habe ich im Full Power -Modus aufgenommen, damit es einfacher ist den Mikrofonsound und das Lautsprecher-Modelling des Direktausgangs miteinander zu vergleichen.

Es geht los mit meiner (Maple Neck) Stratocaster und einer Clean-Einstellung im Classic-Kanal (aufgenommen mit einem Shure SM57):

…und hier ist der gleiche Clip mit dem Sound vom Direktausgang:

Weiter geht’s mit dem Classic-Kanal und dem Halshumbucker meiner Hamer USA Studio Custom (SM57):

…und hier das gleiche Stückchen per Direktausgang:

Hier hört ihr meine Strat und den Ultra-Kanal (Tone Shift: aus); aufgenommen mit dem SM57:

…und hier ist das Gegenstück aus dem Direktausgang:

Jetzt noch meine Hamer (in Drop-D-Stimmung) über den Ultra-Kanal (Tone Shift: an), und mit dem Mikrofon abgenommen:

…und als letztes die Direktversion:

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Marshall DSL5C – Hamer Studio Custom

Marshalls „knuddeliger und süßer“ DSL5C-Combo ist sowohl eine klasse Wahl als erster Röhrenamp („My First Marshall“), als auch ein Präzisionswerkzeug für solche Situationen, in denen eine große Ausgangsleistung ein echtes Problem darstellen würde (z. B. im Wohnzimmer oder im Projektstudio).

Der DSL5C ist ein waschechter, aber trotzdem sehr kompakter, Vollröhren-Marshall mit dem legendären Rock-Sound dieser Marke. Dank der Fertigung in Vietnam, ist das Preisschild sehr musikerfreundlich ausgefallen – toll!

Marshall DSL5C – angle 2

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Marshall DSL5C

Preis in Finnland z. Zt. ca. 500 €

Finnischer Vertrieb: EM Nordic

Herzlichen Dank an DLX Music Helsinki für das Bereitstellen des Testgerätes!

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Plus:

+ Preis-Leistungs-Verhältnis

+ Fertigungsqualität

+ Sound

+ Power Mode -Schalter

+ Direktausgang mit Lautsprechersimulation

+ Fußschalter im Preis inbegriffen

Minus:

– Direktausgang rauscht etwas (s. Testbericht)

Testbericht – Tokai SG-92

Tokai SG-75 – body angle

Die Tokai Guitars SG-92 (bis vor Kurzem noch als SG-75 erhältlich) ist das Topmodell unter den Gibson SG -Kopien der Firma – eine japanische Edelversion des US-amerikanische Originals aus den frühen Sechzigern.

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Tokai SG-75 – full front horizontal

Die Tokai SG-92 (Preis in Finnland z. Zt.: 729 €) basiert auf der Gibson SG, die ihrerseits im Jahr 1961 als die „neue“ Les Paul Standard vorgestellt worden war. Die originale Les Paul -Serie verkaufte sich immer schlechter, weshalb der damalige Chef von Gibson, Ted McCarty, veranlasste die Modellreihe gründlich zu überarbeiten. Ziel war es, eine leichtere und komfortablere Gitarre zu kreieren.

Les Paul selbst mochte „seine“ neue Gitarre nicht, und erneuerte seinen Endorser-Vertrag mit Gibson nicht, was 1963 zur Umbenennung der neuen Gitarre als Gibson SG führte.

Tokai SG-75 – full back angle

Die Tokai SG-92 ist eine originalgetreue Version dieses E-Gitarren-Klassikers, mit einer sehr großen Liebe zum Detail.

Der Korpus ist aus zwei Teilen Mahagoni mittig so genau verleimt, dass man die Leimnaht nur mit der Lupe findet. Das durchscheinende kirschrote Finish unterstreicht die Kurven dieses Instruments, und gibt den Blick auf die schöne Holzmaserung frei.

Tokai SG-75 – headstock

Tokai SG-75 – tuners

Hochwertige Kopien der originalen Kluson Tulip -Stimmmechaniken kommen bei der Tokai SG-92 zum Einsatz.

Tokai SG-75 – fretboard

Das in cremeweiß eingefasste Palisandergriffbrett trägt die traditionellen trapezförmigen Einlagen. Die Qualität der Bundierung ist beeindruckend.

Tokai SG-75 – neck joint

Originale SGs aus verschiedenen Jahrgängen und/oder Modellreihen weisen unterschiedliche Halsübergänge auf. Bei der Tokai SG-92 sitzt der Halsübergang am letzten Bund, dem 22. Diese Art den Hals einzuleimen gibt der Greifhand uneingeschränkten Zugang zu den höchsten Bünden, was allerdings etwas auf Kosten der Stabilität geht. Wer sich eine SG leistet, sollte sich unbedingt auch Straplocks, einen guten Gitarrenständer und einen stabilen Koffer zulegen.

Tokai SG-75 – body angle 2

Auch was die Tonabnehmer-, Regler- und Hardware-Ausstattung angeht ist die Tokai eine echte SG.

Tokai SG-75 – tuneomatic

Die Brücke ist eine moderne Version der Tune-o-matic, die glücklicherweise ohne die (oft scheppernde) Metallfeder auskommt. Hier sind die Brückenreiter vernünftig im Brückengehäuse verankert. Alte Tune-o-matics aus den 1960ern haben einen langen Metalldraht, der die Reiter, im Falle einer gerissenen Saite, am Platz halten soll.

Tokai SG-75 – pickups

Die beiden Humbucker sitzen bei den meisten SGs, im Vergleich zur Les Paul, leicht versetzt:

Der Halstonabnehmer sitzt ca. zwei Zentimeter dichter an der Brücke, um den SG-Halsansatz nicht weiter zu schwächen. Damit der Klang des Brückentonabnehmers sich möglichst stark von dem des Halshumbuckers unterscheidet, wurde der Brücken-TA auch einige Millimeter in Richtung Brücke versetzt.

Tokai SG-75 – controls

So sieht das „Armaturenbrett“ bei einer richtigen SG aus – der Kippschalter, die vier Regler (2 x Volumen, 2 x Klang) und die Ausgangsbuchse sitzen ganz dicht beieinander am unteren Rand des Korpus.

Man sollte seine SG möglichst mit einem Kabel mit Winkelstecker benutzen, weil der Winkelstecker eine geringere Hebelwirkung auf die Buchse (und das Mahagoni drumherum) ausübt.

Tokai SG-75 – control cavity

Saubere Qualitätsarbeit auch im Inneren – super!

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Tokai SG-75 – full vertical Tokai SG-75 – full back vertical

Echte Gibson SGs aus den Sechzigern haben meistens recht dünne Halsprofile, und ab ca. 1966/67 auch schmälere Hälse. Einige Gitarristen, so zum Beispiel Angus Young (AC/DC), stehen auf gerade diese Halsform, während andere doch eher etwas mehr „Fleisch“ vorziehen.

Glücklicherweise hat man sich bei Tokai auf einen stimmigen Kompromiss verständigt: Der Hals der SG-92 hat ein sehr angenehmes D-Profil, welches nur ein wenig muskulöser ist als Gibsons typisches 60er Profil.

Meiner Meinung nach lässt sich ein etwas dickerer Hals vor allem besser spielen, aber außerdem bekommt man durch zusätzliches Holz auch einen fetteren Ton, besonders bei SGs, bei denen der lange, freistehende Hals oft etwas vom Sustain absorbiert.

Die extrem leichte Test-Tokai verdeutlicht die klanglichen Unterschiede zwischen einer SG-artigen Gitarren und einer Les Paul sehr gut. Ohne Verstärker gespielt klingt eine gute SG einfach deutlich offener und lebhafter, mit anmutig singenden Mitten und disziplinierten Bässen. Die SG-92 hat ein sehr lebendiges Klangbild und ist in der Dynamik äußerst nuanciert.

Die tollen Tokai PAF-Vintage Mk3 -Tonabnehmer sind wie gemacht für die SG-92: Ihr vintage-artiger Sound, sowie die gemäßigte Ausgangsleistung dieser Zweispuler, sorgen für einen frischen und dynamischen verstärkten Klang, ohne verschnupfte Mitten.

Die Platzierung beider Tonabnehmer, nämlich näher zur Brücke, unterstreicht dabei noch den helleren Grundklang der SG (gegenüber einer Les Paul). Der Hals-TA der Tokai SG-92 läuft nie Gefahr matschig zu wabern, sondern kling klar und rein, und der knackig-drahtige Brückenhumbucker macht diese SG sogar zu einer guten Wahl für Country-Picker.

Hier ist ein Klangbeispiel mit cleanen Sounds:

So klingt die Tokai im verzerrten Kanal:

Hier ist die Tonspur des You Tube -Videos:

Tokai SG-75 – full beauty 2

Die Tokai SG-92 ist ohne Zweifel die beste Gitarre im SG-Stil, die ich bisher spielen durfte. Diese Tokai ist ein Paradebeispiel für ein unschlagbares Preis-Leistungsverhältnis.

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Tokai SG-92

Preis in Finnland z. Zt.: 729 €

Finnischer Vertrieb: Musamailma

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Plus:

+ Preis-Leistungsverhältnis

+ Verarbeitungsqualität

+ Halsprofil

+ Tonabnehmer

+ Bespielbarkeit

+ Sound

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Tokai SG-75 – full beauty

Testbericht – Vuorensaku T-Style Custom

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Vuorensaku T headstock – preview – mid

Vuorensaku ist eine Instrumentenmarke aus Jyväskylä in Finnland. Dahinter steckt Saku Vuori, ein gelernter Gitarrenbauer und Kunsthandwerker, der Gitarren (und Saiteninstrumente) aller Art baut. Vuorensaku stellt auch edle, handgewickelte Gitarrentonabanehmer her.

Vuorensaku steht für Customgitarren im ursprünglichen Sinn: Saku Vuori hat keine festen Modelle, sondern baut seine Instrumente nach den Wünschen und Bedürfnissen seiner Kunden.

Saku Vuori ist Mitglied im eingetragenen Verein The Guild of Finnish Luthiers.

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Vuorensaku T-Style – full front – bgr

Saku hat uns eine seiner neuesten Kreationen zum Test geschickt – eine super-coole Solidbody, die wie eine Mischung aus einer Fender Telecaster Deluxe (aus den Siebzigern) und einer Gibson ES-5 Switchmaster (aus den Fünfzigern) aussieht. Ich gebe dem Kind mal den Namen „Vuorensaku T-Style Custom“.

Vuorensaku T-Style – full back – bgr

Die T-Style Custom ist aus traditionellen Tonhölzern gefertigt:

Der Schraubhals besteht aus kanadischem Ahorn, und hat ein schokoladenbraunes Palisandergriffbrett. Der (eingefasste) Korpus setzt sich aus zwei Teilen afrikanischem Mahagonis zusammen. Die (in der Mitte verlaufende) Leimfuge ist praktisch unsichtbar – saubere Arbeit, also!

Vuorensaku T-Style – headstock – bgr

Der Sattel der Vuorensaku ist aus echtem Elchknochen geschnitzt.

Das Griffbrett hat einen modernen Radius (9,5 Zoll) und ist mit 21 mittelgroßen Stahlbünden bestückt.

Vuorensaku T-Style – tuners – bgr

Die modernen Kluson Deluxe -Stimmmechaniken der T-Style Custom sehen zwar aus wie Vintage-Wirbel, funktionieren aber deutlich sahniger und genauer, als ihre Vorfahren aus den Fünfzigern.

Vuorensaku T-Style – back beauty – bgr

Die traditionelle Fender-typische Halsbefestigung ist präzise ausgeführt.

Dank ihres dünnen Satinfinishs (Nitrolack) verbreitet die T-Style Custom mehr als nur einen Hauch von Luxus. Dies ist ein Instrument, welches man gerne in der Hand hat, gerne spielt, aber auch gerne einfach nur ansieht.

Vuorensaku T-Style – bridge

Klusons fantastische Half-Size Tele-Brücke ermöglicht es, die klassische Telecaster-Brücke auch auf anderen Instrumenten und/oder mit anderen Brückentonabnehmern einzusetzen.

Für viele Gitarristen ist die („uralte“) Drei-Reiter-Brücke mit den Messingreitern immer noch die am besten klingende Brücke aller Zeiten. Die Reiter sitzen übrigens absichtlich schräg zu den Intonationsschrauben, um ein einfacheres Einstellen der Oktavreinheit zu ermöglichen.

Vuorensaku T-Style – pickups 1 – bgr

Vuorensakus Kunde wollte auf seiner Traum-E-Gitarre drei Tonabnehmer im Dog Ear -Look. Ein anderer finnischer Hersteller, Rautia Guitars aus Joensuu, stellt genau so ein Tonabnehmer-Set her.

Veijo Rautias Dog Ear -Set besteht aus zwei splitbaren Humbuckern (Hals- und Brückenposition), sowie einem P-90-Einspuler für die Mittelposition.

Vuorensaku T-Style – controls – bgr

Die Kontrollplatte ist hier absichtlich „verkehrt herum“ angebaut, damit man beim Spielen leichter an den Lautstärkeregler kommt.

Vuorensaku T-Style – electronics – bgr

Saku Vuori hat es tatsächlich geschafft, alle Bauteile in der engen Vintage-Fräsung unter zu bringen!

Im Volumenpoti ist auch der Push/Pull-Schalter für den Humbucker-Split eingebaut. Der Fünfwegschalter funktioniert bei der Vuorensaku genau wie bei einer Strat. Wie man auf diesem Bild unschwer erkennen kann ist die Verarbeitung sehr sauber und die Qualität der Komponenten hoch.

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Vuorensaku T-Style – beauty 2 – bgr

Die Vuorensaku T-Style Custom ist ein Wahnsinnsteil! Sie ist äußerst sauber verarbeitet und spielt sich wie warme Butter. Handgemachte Edelinstrumente, wie diese T-Style Custom, haben immer dieses „gewisse Etwas“, mit dem die meisten massenproduzierten Gitarren einfach nicht aufwarten können.

Die T-Style Custom ist ein sehr leichtes Instrument. Mit einem schmalen und rutschigen Nylongurt lässt sich sogar ein Hauch von Zug am Gurt feststellen, aber ein ordentlicher Ledergurt hält diese Gitarre in perfekter Balance.

Das fette C-Profil dieses Vuorensaku-Halses ist voll nach meinem Geschmack! Der stimmige Mix aus fettem Hals, modernem Griffbrettradius und super abgerichteten Bünden lässt die Fingerchen nur so flitzen. Die Bespielbarkeit war mit einem 010er Satz perfekt (tiefes E: 2,1 mm/hohes e: 1.5 mm).

Unverstärkt kling die Vuorensaku T-Style Custom stark nach einer Vorzeige-Telecaster, was ja kein Wunder ist.

Über einen Verstärker gespielt, hat die Vuorensaku allerdings einen ganz persönlichen Sound, der vom Standard-Tele-Twang stark abweicht. Auch das ist nicht verwunderlich, denn die T-Style Custom hat ja ganz andere Tonabnehmer, sowie eine von der Tele abweichende Schaltung. Die drei Tonabnehmer, der Coil-Split und der Fünfwegschalter lassen einen aus sieben tollen Sounds aussuchen, die alle klanglich im Gebiet zwischen Fender und Gibson angesiedelt sind.

Einen ganz kleinen Kritikpunkt habe ich dann aber doch gefunden: Im Verhältnis zum Halshumbucker ist der Tonabnehmer an der Brücke ein wenig schwachbrüstig. Dies liegt aber nicht an einem Verarbeitungsfehler, sondern ist ein direktes Resultat der Dog Ear -Befestigung, welches einer Menge Gibson- und Epiphone-Usern bekannt sein dürfte. An einer Custom-Gitarre rumzumäkeln ist immer etwas riskant, denn es könnte ja sein, dass die Gitarre genau so bestellt worden ist. Trotzdem, wenn das meine Gitarre wäre, würde ich Saku bitten, den Brückentonabnehmer ein wenig (1,5-2 mm) zu unterfüttern, um ihn dichter an die Saiten zu bringen.

Klanglich überzeugt das Rautia Guitars Dog Ear -Set vollends. Die Humbucker sind keine ekligen Turbo-Tonabnehmer, sondern klingen dank ihres moderaten Outputs stets klar und sauber. Auch im Split-Modus machen die Rautia-Zweispuler eine sehr gute Figur. Sie mit einem herrlich ungehobelten P-90 zu kombinieren, ist ein Geniestreich!

Hier ist ein Audioclip mit den Humbuckern im Split-Modus (es geht mit dem Hals-TA los):

Hier ist ein ähnlicher Clip mit den „vollen“ Humbuckern:

Zum Abschluss noch die Tonspur vom You Tube -Video:

Vuorensaku T-Style – body beauty 1 – bgr

Mann, was für eine sagenhafte Gitarre! Die Vuorensaku T-Style Custom ist ein weiteres Beispiel für den hohen Standard der finnischen Gitarrenbaukunst. Schade, dass ich die Klampfe zurückgeben muss…

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Vuorensaku T-Style Custom

Preisklasse ca. 2.500 – 3.000 €

Mein Dank geht auch an den Promoter des Rockkaamo Festivals, Jani Savolainen, für das Ausleihen seiner Gitarre!

Plus:

+ Made in Finland

+ handgefertigt

+ Verarbeitung

+ Bespielbarkeit

+ Sound

Minus:

– Lautstärkebalance Hals- und Brücken-TA (s. Text)

Vuorensaku T-Style – body beauty 2 – bgr